oder: “Ich in helldunkelbunt”
Die Faszination des anderen – Die Zeit, als Tattoos vor allem im Knast- oder Hafenmilieu zu finden waren, ist längst vorbei. Heute wird die eigene Haut quer durch die Gesellschaft als Medium zur Selbstdarstellung genutzt. Aber auch die reine modische Verwendung dieses Stilmittels findet mehr und mehr Akzeptanz in der Gesellschaft. Ich glaube, die Möglichkeit die gewählten Tattoos auch eventuell wieder entfernen zu lassen, macht es dem Einen oder Anderen etwas leichter, den Gang in das Studio seines Vertrauens zu machen.
Was fasziniert mich an Tattoos?
Ich glaube grundlegend gehöre ich zu der Generation, die als Teenager die Leute mit Tattoos als diejenigen sah, die Tattoos trugen und daher auch nicht zur *Bourgeoisie* zählten oder besser gesagt zählen wollten. Gerade das Anderssein und sich ausgrenzen wollen vom Spießertum, war wohl der damalige Konses. Vor allem aber bewunderte ich den Mut, sich so permanent und provokativ zu dekorieren. Heutzutage sieht man die unterschiedlichsten Formen von Tattoos. Für Manche sind es persönliche Geschichten und Erlebnisse, für andere wiederum “nur” eine Modeform, ein Accessoire.
Habe ich selbst Tattoos?
Nein! Selbst konnte ich mich nie dazu durchringen, mir ein Tattoo stechen zu lassen, obgleich ich schon seit mehreren Jahren ein mögliches Motiv und auch die Position in meinen Gedanken mit mir herumtrage. Allerdings überwiegt dann auch das Bedenken, dass es mir nach einiger Zeit vielleicht doch nicht mehr gefallen könnte und ich es bereuen würde – Aber die Faszination ist noch immer ungebrochen.
Sagen Tattoos etwas über den Charakter eines Menschen aus?
Definitiv “Nein! Jeder trägt die Tattoos, die ihm gefallen. Das wäre genauso, als würde man Charaktereigenschaften nach der Kleidung beurteilen wollen. Aber, Tattoos sind wohl eine Äusserung des eigenen Narzissmus. Narzissmus ist dabei keineswegs negativ gemeint.
Narzissmus ist genau die Liebe, die ein Mensch sich selbst entgegenbringt!